Kay Tuschen hat an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät von 2012 bis 2016 den Zwei-Fächer-Bachelorstudiengang Volkswirtschaftslehre mit Zweitfach Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie von 2016 bis 2019 den Masterstudiengang Development Economics studiert. Ich arbeite bei CelsiusPro, einem Schweizer InsurTech mit Standorten in Zürich und London. Das Unternehmen ist auf parametrische Versicherungen spezialisiert, welche im Fall von Extremwetter- oder Naturkatastrophen auf Basis eines vorab definierten Indizes datenbasiert auszahlen. Diese Technologie kann langwierige und teure Schadenerfassung einsparen und ermöglicht den Einsatz von Versicherungen in neuen Märkten. Wir bieten Versicherern und Partnern Software, Beratung und Underwriting-Dienstleistungen an. Ich bin Head of Climate Resilience Solutions, mein Team übersetzt alle Angebote der Firma in Klimaresilienzprojekte im Globalen Süden. Wir arbeiten mit zahlreichen Kunden aus der internationalen Zusammenarbeit wie zum Beispiel World Bank, KfW, World Food Program und Asian Development Bank. Eine meiner spannendsten Aufgaben ist die Schnittstellenarbeit zwischen Entwicklungszusammenarbeit, Humanitären Organisationen und der Versicherungsindustrie. Ich schätze den Austausch zwischen den unterschiedlichen Perspektiven auf ein gemeinsames Problem. Schon während des Masterstudiums habe ich ein Praktikum in der Munich Re Foundation absolviert, wo ich tolle Einblicke in den Rückversicherungskonzern und die Welt von Klimarisikoversicherungen gewinnen konnte. Nach dem Studium bin ich mit einem weiteren Praktikum bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit eingestiegen. Dort habe ich insgesamt vier Jahre in einem globalen Projekt zu Klimawandel und Versicherungen gearbeitet, bevor ich als Teamleiter zu CelsiusPro gewechselt bin. Der Einstieg ist mir vor allem deshalb leicht gefallen, weil ich schnell meinen roten Faden gefunden habe und die verschiedenen Stationen gut aufeinander aufgebaut haben. Schon im Bachelor hatte ich die Gelegenheit, in einem Seminar das Thema Microfinance kennenzulernen. Der Masterstudiengang in Development Economics hat mir viel hilfreiches Verständnis statistischer Methoden sowie fachliches Wissen mitgegeben. Besonders hervorheben möchte ich meinen Forschungsaufenthalt in Indien - als studentische Hilfskraft habe ich dort über fünf Monate eine Datenerhebung zu Mangelernährung bei Kindern unterstützt und extrem viel über die Lebensverhältnisse im Bundesstaat Bihar gelernt. Meine Zeit in der Fachschaft und den Gremien der Fakultät und Universität ist im Nachhinein besonders hilfreich für den Umgang mit den verschiedensten Stakeholdern in Verhandlungen und Konferenzen. Göttingen ist eine wunderbare Stadt, die studentisches Flair und exzellente Wissenschaft vereint. Ich habe die Zeit dort sehr geschätzt. ... denke ich an all die engagierten Studis in den verschiedenen studentischen Initiativen. Diese Menschen haben das Leben an der Uni Göttingen so richtig lebenswert gemacht. (Stand: Juni 2025)
Kay Tuschen
Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt?
In was für einer Position arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?
Wie haben Sie Ihren Berufseinstieg erlebt?
Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?
Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?
Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...