Forschung

++Aktuelle Publikationen++

Fierke, S., Putzenlechner, B., Simon, A., Gowda, J.H., Reiter, R.J., Walentwoski, H., Kappas, M. (2025): Modelling microclimatic variability in Andean forests of northern Patagonia. International Journal of Biometeorology. https://doi.org/10.1007/s00484-025-02891-x

Putzenlechner, B., Bevern, F., Koal, P., Grieger, S., Kappas, M., Koukal, T., Löw, M., Filipponi, F. (2024): Accuracy assessment of LAI, PAI and FCOVER from Sentinel-2 and GEDI for monitoring forests and their disturbance in Central Germany. European Journal of Remote Sensing 57(1). https://doi.org/10.1080/22797254.2024.2422323

Laufende Forschungsprojekte

BMBF-REGULUS-Verbundvorhaben "ResEt-Fi": Wegbereiter Wiederbewaldung: Regionales Flächenmanagement zur Entwicklung multifunktionaler Wälder auf gestörten Fichtenflächen
in Kooperation mit:
- Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha/ThüringenForst
- Friedrich-Schiller-Universität Jena
- TU Dresden
- Universität Bayreuth
- Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)

Laufzeit: 01.02.2023 - 31.01.2026
Förderkennzeichen: 033L304B

> Pressemitteilung zum Projekt
> Interne Seite zum TP Fernerkundung
> Website ResEt-Fi: www.reset-fi.de

Mitarbeitende im Teilprojekt Fernerkundung:
- Simon Grieger (Doktorand)
- Simon Schulze (SHK)
- N.N. (SHK)

Agenda der Nachwuchsgruppe

In den letzten Jahren haben extreme meteorologische Ereignisse wie sommerliche Dürreperioden zunehmend als bereits gegenwärtige Störfaktoren in Mitteleuropa auf sich aufmerksam gemacht und stellen sowohl die Landwirtschaft als auch die Forstwirtschaft vor bislang unbekannte Herausforderungen. Die natürliche Regenerationsfähigkeit dieser Ökosysteme wurde dabei häufig – zumindest kurzfristig bis mittelfristig – überschritten. Angesichts der zunehmenden Intensität und Häufigkeit solcher Störungen besteht die Befürchtung, dass sich Ökosysteme in einem Kreislauf oder gar einer Kaskade von Störungen wiederfinden könnten, ohne langfristig in stabile Zustände zurückkehren zu können.

Die Forschungsgruppe betreibt interdisziplinäre Forschung sowohl in Wäldern als auch in Agrarlandschaften, die gemeinsam als ein zusammenhängendes Ökosystem in der gemäßigten Klimazone betrachtet werden. Da die Resilienz von Landschaften – also deren Fähigkeit, auf Störungen zu reagieren und sich über die Zeit hinweg an Veränderungen anzupassen – naturgemäß durch vernetzte Prozesse und Rückkopplungen gesteuert wird, besteht unsere Aufgabe darin, auch Rückkopplungen zwischen Wald und Landwirtschaft zu entschlüsseln.

Vor diesem Hintergrund ergeben sich Fragen nach „optimalen“ Landnutzungsstrategien, um Landschaftsresilienz zu erhalten, zu ermöglichen oder sogar zu steigern. Mit dem übergeordneten Ziel, standortspezifische und maßgeschneiderte Lösungen für die Landbewirtschaftung bereitzustellen, stellen wir die übergeordnete Hypothese auf den Prüfstand, dass multifunktionale Landschaften eine höhere Resilienz gegenüber Umweltstörungen aufweisen als Landschaften mit eingeschränkten Funktionalitäten. Damit schaffen wir eine Grundlage für das Verständnis des komplexen Zusammenspiels von landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Funktionen. Landschaften, die durch multifunktionale Ökosysteme gekennzeichnet sind – mit einer Vielfalt an Lebensräumen, Nutzungsformen, Landbedeckungen, Bewirtschaftungsintensitäten und ökologischen Korridoren – könnten ein robustes Rahmenwerk bieten, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten und sich an Stressoren wie Klimavariabilität, Schädlingsausbrüche und andere Störungen anzupassen, sodass die Produktivität der Ökosysteme langfristig gesichert bleibt.

Trotz des anerkannten Potenzials multifunktionaler Landschaften im Kontext der Landschaftsresilienz besteht eine erhebliche Lücke in der Entwicklung geeigneter Monitoring-Tools sowie in der interdisziplinären Forschung zur Erfassung der komplexen Rückkopplungen zwischen landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Systemen. Zentrale Forschungsfragen lauten daher:

- Wie lässt sich Landschaftsresilienz bewerten?
- Was sind die Haupttreiber der Landschaftsresilienz in Bezug auf welche Störungsagenten?
- Wie lässt sich das Management zwischen langfristiger Resilienz und kurzfristigen Handlungsplänen ausbalancieren?

Es ist offensichtlich, dass zur Beantwortung dieser Fragen ein innovativer Methodensatz und ein genauer Blick auf den geografischen sowie sozioökonomischen Kontext der jeweiligen Landschaft notwendig sind. Eine differenzierte Betrachtung der wesentlichen Störfaktoren, einschließlich ihrer Intensität und räumlichen Verteilung, ist daher unerlässlich für die Bewertung der Resilienz und die Ableitung geeigneter Landbewirtschaftungsoptionen. In diesem Zusammenhang richten sich die Forschungsaktivitäten auf:

- die Weiterentwicklung von Monitoringsystemen zur Landschaftsresilienz,
- den Einsatz von Modellen zur Aufklärung der Rückkopplungsmechanismen zwischen Agrar- und Waldökosystemen, und
- das Testen und Entwickeln von Landnutzungsstrategien zur Förderung der Landschaftsresilienz.